„Wir können die Katze nicht behalten, entweder wir setzen
sie wieder auf die Strasse, oder wir lassen ihr die Spritze geben.“
Diesen Satz
las ich in einer FB Gruppe, neben dem Bild einer wunderhübschen
halblanghaarigen Katzendame. Wer kann so herzlos sein? Erst eine verwahrloste
Katze von der Strasse holen, dann nach 1 Monat sie wieder dorthin zurückbringen
wollen, oder noch schlimmeres.
Ich nahm mir die Zeit, den gesamten Post zu lesen, ich fand
Widersprüche um Widersprüche und gewann den Eindruck, dass jemand es schlicht
und einfach unterschätzt hat, was es bedeutet, die Verantwortung für ein Tier
zu übernehmen. Dass es Pflege braucht, Futter, Aufmerksamkeit und Liebe.
Eigentlich war meine Entscheidung im ersten Moment
gefallen, nachdem ich mit dem gesamten Text durch war, tippten meine Finger wie von selbst
die Nachricht „ich nehme sie“. Das musste ich jetzt nur noch schonend meinem
Liebsten beibringen, denn nachdem wir in einem Jahr sowohl unseren Hund, als
auch unseren Kater einschläfern lassen mussten (beide hatten Krebs), hatten wir uns
vorgenommen, kein Haustier mehr ins Herz zu schließen.
Nicht lieben, heißt,
nicht leiden. Soweit die Theorie.
Nachdem Peter den Post auch gelesen hatte und ich, der Form
halber, nochmal bettelte, bitte, ich möchte sie nehmen, wir können doch nicht zulassen,
dass sie getötet wird, oder auf der Strasse landet … knurrte er der Form halber
und meinte, es ist deine Entscheidung und deine Katze. Ich grinste, denn ich
kenne dieses Vorspiel … nun haben wir also wieder eine Katze.
Tweety, haben unsere
Vorgänger sie genannt, doch nach nur 1 Tag wissen wir, dass dieser Name
keineswegs zu ihr passt, aber ein neuer, passenderer ist uns noch nicht
eingefallen. Sie ist ein ganz besonderes Tier. Sehr intelligent, sehr
zärtlich und wunderschön. Sie hasst baden, liebt Tunfisch und rohes Hühnerfleisch. An das
Bürsten scheint sie sich gewöhnen zu können. Sie kommt ins Bett zum Schmusen,
schläft jedoch auf ihrer eigenen Decke in unserem Schlafzimmer. Sie läuft neben
mir her wie ein Hund, auch in der Küche sitzt sie neben mir und wartet, dass
etwas hinunterfällt. Manchmal läuft sie von Fenster zu Fenster um zu sehen was
sich draußen so tut. Wenn sie Hunde oder Katzen hört, habe ich den Eindruck,
dass sie gerne ihre Gesellschaft hätte. Aber sie muss mit uns Vorlieb nehmen. Freilauf
ist unmöglich. Immer wieder werden Straßenhunde und –katzen vergiftet, das
Risiko können wir nicht eingehen.
Es hat nur ein paar Stunden gedauert, da hatte sie Papa um
den kleinen Finger gewickelt. Da lag sie also bei mir auf dem Bett, Papa kam
dazu und dann verführte sie ihn nach Strich und Faden, sodass er mit
liebesverklärtem Blick seufzte, so werde ich also nun doch nochmal zum
Katzenliebhaber.
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