Dienstag, 27. November 2012

Katzenliebe - Katzenliebhaber




„Wir können die Katze nicht behalten, entweder wir setzen sie wieder auf die Strasse, oder wir lassen ihr die Spritze geben.“ 

Diesen Satz las ich in einer FB Gruppe, neben dem Bild einer wunderhübschen halblanghaarigen Katzendame. Wer kann so herzlos sein? Erst eine verwahrloste Katze von der Strasse holen, dann nach 1 Monat sie wieder dorthin zurückbringen wollen, oder noch schlimmeres.

Ich nahm mir die Zeit, den gesamten Post zu lesen, ich fand Widersprüche um Widersprüche und gewann den Eindruck, dass jemand es schlicht und einfach unterschätzt hat, was es bedeutet, die Verantwortung für ein Tier zu übernehmen. Dass es Pflege braucht, Futter, Aufmerksamkeit und Liebe.

Eigentlich war meine Entscheidung im ersten Moment gefallen, nachdem ich mit dem gesamten Text durch war, tippten meine Finger wie von selbst die Nachricht „ich nehme sie“. Das musste ich jetzt nur noch schonend meinem Liebsten beibringen, denn nachdem wir in einem Jahr sowohl unseren Hund, als auch unseren Kater einschläfern lassen mussten (beide hatten Krebs), hatten wir uns vorgenommen, kein Haustier mehr ins Herz zu schließen. 
Nicht lieben, heißt, nicht leiden. Soweit die Theorie.

Nachdem Peter den Post auch gelesen hatte und ich, der Form halber, nochmal bettelte, bitte, ich möchte sie nehmen, wir können doch nicht zulassen, dass sie getötet wird, oder auf der Strasse landet … knurrte er der Form halber und meinte, es ist deine Entscheidung und deine Katze. Ich grinste, denn ich kenne dieses Vorspiel … nun haben wir also wieder eine Katze.



Tweety,  haben unsere Vorgänger sie genannt, doch nach nur 1 Tag wissen wir, dass dieser Name keineswegs zu ihr passt, aber ein neuer, passenderer ist uns noch nicht eingefallen. Sie ist ein ganz besonderes Tier. Sehr intelligent, sehr zärtlich und wunderschön. Sie hasst baden, liebt Tunfisch und rohes Hühnerfleisch. An das Bürsten scheint sie sich gewöhnen zu können. Sie kommt ins Bett zum Schmusen, schläft jedoch auf ihrer eigenen Decke in unserem Schlafzimmer. Sie läuft neben mir her wie ein Hund, auch in der Küche sitzt sie neben mir und wartet, dass etwas hinunterfällt. Manchmal läuft sie von Fenster zu Fenster um zu sehen was sich draußen so tut. Wenn sie Hunde oder Katzen hört, habe ich den Eindruck, dass sie gerne ihre Gesellschaft hätte. Aber sie muss mit uns Vorlieb nehmen. Freilauf ist unmöglich. Immer wieder werden Straßenhunde und –katzen vergiftet, das Risiko können wir nicht eingehen.

Es hat nur ein paar Stunden gedauert, da hatte sie Papa um den kleinen Finger gewickelt. Da lag sie also bei mir auf dem Bett, Papa kam dazu und dann verführte sie ihn nach Strich und Faden, sodass er mit liebesverklärtem Blick seufzte, so werde ich also nun doch nochmal zum Katzenliebhaber.


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