Sonntag, 9. September 2012

Tauchsafari im Roten Meer

mit

Pete Dive

die herrlichen Tauchreviere 

im Roten Meer erleben

 

 


Schnäppchen Plätze sind immer mal frei

Anfrage bitte direkt an MICH


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UND AM FLUGHAFEN HOLEN WIR EUCH AB

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Mein Alltag in Afrika



Ihr wollt wissen wie ich denn so lebe, in Afrika? 

Heute ist Sonntag, allerdings ein ganz besonderer, denn David macht heute seine Abschluss-Pruefung zum Tauchlehrer. Ich mache mir keine Sorgen, denn bei allen Zwischentests war sein Instructor-Trainer hellauf begeistert von seiner Leistung. Gestern und heute ist Papa dabei, guckt was der Grosse so treibt und passt auf, dass er den Family-Instructor-Examen-Punkte-Schnitt von 97% nicht unterschreitet :-)
Naja, eigentlich geht es bei ihm mehr um die Kontaktpflege zu „Course Directors“ und „Dive Instructors“. Auf alle Faelle werden wir heute Abend 2 PADI zertifizierte Tauchlehrer in der Familie haben, DIE Fachgespraeche koennt ihr euch vorstellen!

07:00 aufstehen, ein Schluck tuerkischer Kaffee, eine Tasse schwarzer Tee, ich bereitete den Jungs ein paar Sandwiches zum Mitnehmen vor, denn wer weiss ob und wann sie heute etwas zwischen die Zaehne kriegen. Wasser und Fruchtsaft nicht vergessen!

Ich inspiziere den Kuehlschrank. Wasser reicht noch fuer heute. Ich fuelle das kostbare Nass vom 5-Liter-Kanister um in Literflaschen (weil das handlicher fuer mich ist). Den leeren Wasserkanister befuelle ich im Bad mit Leitungswasser, als Reserve, wenn wieder mal kein Wasser aus der Klospuelung kommt, oder zum Duschen. Unsere Schmutzwaesche von gestern packe ich in einen Plastikbeutel, fuer die Laundry. Gemuese brauche ich …. also werde ich einkaufen fahren.

08:30 Nach der lauwarmen Dusche (der Tank liegt auf dem Dach und ist sonnenerwaermt) mache ich mich auf die Socken. Die Hitze oeffnet schockartig meine Schweissporen, denn im Haus kuehlt die Klimaanlage auf angenehme 25 Grad. Die Klamotten gebe ich zwei Strassen weiter in der Laundry ab, das funktioniert hier wie in Thailand. Kaum einer hat eine Waschmaschine Zuhause. So bringen wir die Waesche in die Waescherei. Waschen und buegeln fuer 25 Pfund (3 €).

Wenige Gehminuten entfernt ziehe ich ein paar Scheine aus dem ATM Automaten und halte ein Sammeltaxi an. Diese oeffentlichen Verkehrsmittel liebe ich besonders. Eine Handbewegung und sie stoppen an jeder beliebigen Stelle und fuer 50 Piaster (65 Cent) befoerdern sie mich durch die Stadt. Die orangen Taxis nutze ich ungerne, denn sie zocken die Europaeer gnadenlos ab. 5 Minuten spæter verlasse ich den Minibus direkt vor einem Obst-und Gemuesestand. Die angebotene Ware stammt aus dem Niltal, nichts davon ist EU Import. Woher ich das weiss? Weil die Fruechte ueberhaupt nicht EU Anforderungen entsprechen. Sie sind zu klein, zu verbogen, zu fleckig, zu natuerlich! und von der allgegenwaertigen Sandstaubschicht ueberzogen. Zwiebeln, Zucchinis, Birnen, Netzmelone, Mangos u. Tomaten, fuer insgesamt 30 Pfund (4 €) packe ich zusammen. Kartoffeln wollte ich auch noch mitnehmen, aber ich muss alles schleppen, also verschiebe ich das auf den naechsten Einkauf.

Viele Laeden sind am Vormittag noch geschlossen und werden es vielleicht auch bis zum Abend bleiben. Um 18 Uhr, wenn die Sonne verschwunden ist, beginnt erst das ægyptische Treiben. Geschaefte oeffnen, die Menschen stroemen auf die Strassen, das Handeln und Feilschen geht los, Maenner sitzen in den Coffee Shops und geniessen die Shisha (Wasserpfeife). In den ersten Tagen, als wir auf Wohnungssuche waren, rief unser Kontaktmann um 20 Uhr an, dass er in einer halben Stunde von der Arbeit nach Hause kaeme und dann koennten wir 2 Wohnungen besichtigen. Eine halbe Stunde bedeutet mindestens 1,5 Stunden, ergo besichtigen wir die Wohnung um 23.30 Uhr !!! Denn vorher wird in Ruhe gegessen.

Das ægyptische Abendessen besteht aus Fleisch (meist Huhn oder Rind, manchmal auch Ziege oder Kamel), Reis, Nudeln, Bohneneintopf, geduenstetem Gemuese, Tomaten- Gurken- Paprikasalat und sehr suessem Nachtisch. Fladenbrot nicht zu vergessen. Dazu trinkt man Wasser oder Fruchtsaefte, Bier ist nur in Touristenrestaurants erhaeltlich.

Beladen mit meinen Einkaeufen hole ich noch die fertige Wæsche ab, 5 Minuten spaeter bin ich wieder Zuhause. Voellig verschwitzt und durstig wie ein Kamel. Ein Glas Wasser und noch eins und noch eins, ich glaube, meine Maenner muessen heute noch Wasser holen. Diese 5-Liter-Kanister zu schleppen ist Maennerjob. Wir haben einen kleinen Supermarket entdeckt, der uns offenbar etwas weniger ueber den Tisch zieht, als die anderen. Aber grundsaetzlich gilt, Europaeer zahlen einen bis zum 10-fachen hoeheren Preis (fuer alles) als Einheimische. Das ist ein guter Grund die arabische Sprache zu lernen, denn im selben Ausmass wie ihre Akzeptanz waechst, verringert sich die Abzocke.

10:00 Ich bin hungrig. 1 Zwiebel duenste ich an, bestaeube mit Curry und …. oh wie das duftet, gebe kleingehackte Zucchinis und Tomatenstueckchen dazu. Wuerze mit Chili und Salz und zerstossenen Cardamomsamen. Diese Mischung koennen wir lauwarm oder kalt essen (wie italienische Antipasti) oder als Beilage zu Reis, Nudeln, Couscus. Ich habe noch etwas gekochten Reis von gestern, damit bereite ich nun „fried rice“ im Wok zu, Oel in die Pfanne, Curry und Salz, darin den Reis anbraten (1 Zimtstange macht es exotisch) und 2 Loeffel von der fertigen Gemuesemischung daruntermischen. Das ist mein spætes Fruehstueck bzw. fruehes Mittagessen. Dazu leere ich das naechste Wasserglas. Ich bin etwas dehydriert, denn gestern hatte ich mit „Montezumas Rache“ zu kæmpfen und konnte meinen Wasserverlust noch nicht wieder auffuellen.

11:45 der Muezin ruft zum Gebet – die Minarette haben Lautsprecher in alle Himmelsrichtungen und erinnern die glaeubigen Moslems daran, dass sie 5x am Tag beten sollen.

Ich braeuchte Bettwaesche zum Wechseln, weiss aber nicht, wo ich welche bekomme. In den Sukk (Marktviertel) gehe ich ungerne. Die Haendler sind penedrant aufdringlich und ich fuehle mich nur in Peters Gegenwart wirklich sicher. Es ist ja nicht so, dass sie einem etwas taeten, aber ich mag es nicht von fremden Haenden angetatscht oder zum Kaufen genoetigt zu werden. Vor ein paar Tagen haben wir dort ein paar Handtuecher erstanden und Glaeser und danach bin ich nach Hause gefluechtet, ich hatte einfach keinen Bock mehr auf shoppen. Vielleicht kann ich Peter morgen noch zu einem weiteren Besuch ueberreden :-)

Naechsten Donnerstag startet Peters erste 7-taegige Tauchsafari auf der „Mermaid I“ – Mittwoch Abend kommt das Boot zurueck, dann haben wir eine gemeinsame Nacht und Donnerstag um 6 Uhr frueh geht’s wieder los. Das Boot ist bis nach Weihnachten voll ausgebucht und ich kann mich darauf einstellen, waehrend der naechsten 4 Monate, meinen Mann 1 Abend pro Woche zu sehen, mehr Freizeit ist waehrend der Hochsaison nicht drin. Er wird aber viel Spass beim Tauchen haben und wenn die Kohle stimmt, dann ziehen wir 1 Stock hoeher in die Dachwohnung mit Dachterrasse und Meerblick.

Zum oeffentlichen Strand ist es nur ein Katzensprung von 2-3 Minuten, d.h. ich kann plantschen gehen wann immer ich Lust dazu habe. Die Wassertemperatur liegt nahe 30 Grad und das finde ich suuuuper!!! Zum ersten Mal im Leben sehe ich muslimische Familien beim Badeausflug. Die Frauen unterschiedlich tief verschleiert, aber auch die Unverschleierten tragen Leggins und Shirts mit denen sie ins Wasser gehen. Ihre Mænner sind in Badehosen wie die Europaeer aber auch Kleinkinder laufen nicht nackt herum.

12:30 Anruf von Peter – David hat seine Dive Instructor Pruefung (Tauchlehrer) mit Bravour bestanden !!!! Mutterherz huepft vor Freude, Glueck und Stolz. Die naechsten 4 Tage geht’s aber noch weiter. Er muss noch die Pruefungen zum EFR (Erste Hilfe) und Nitrox (Gasgemisch) Instructor ablegen und dann steht erstmal „ausschlafen“ auf seiner to-does-list !!

Jetzt warte ich auf die Rueckkehr meiner Maenner und beim Abendessen werden wir mit einem Bierchen den frischgebackenen Instructor begiessen.                                                                          9.Sept.2012